Ja damals... derselbe Strand, dasselbe Meer
- Regula Bucchioni
- 5. Mai
- 2 Min. Lesezeit

Unter dem Motto "öfter mal was Neues", haben wir Pietro zum musikalischen Reiseleiter erkoren.
Er führte die Gäste durch das Programm und weckte mit seinen Erzählungen bei einigen so manche Erinnerung. Nun aber schön der Reihe nach.
Wieder einmal mehr wurden wir für ein Geburtstagsfest gebucht. Gefeiert wurden ein 60. sowie ein 66. Geburtstag. Unsere Aufgabe war es, die Gäste zu Beginn auf das Fest einzustimmen und nach dem Nachtessen für gute Unterhaltung zu sorgen.
So eröffneten wir den Abend mit einem musikalischen Antipasto: Wir legten los mit "Azzurro" zu dem die Gäste spontan mitsangen, und wechselten dann fliegend zu "Tinarella". Unser Start war geglückt und das Buffet konnte eröffnet werden.
Die weitaus schwierigere Aufgabe für uns war es, die Gäste nach dem Schlemmen wieder in Bewegung zu bringen. Aber auch das schafften wir. Mit unserem Musikprogramm, das vorwiegend die 50er und 60er Jahre widerspiegelte, unterhielten wir die Gästeschar während achtzig Minuten.
Immer wenn Pietro das Erscheinungsjahr eines Songs erwähnte, ging ein Raunen durch die Menge. Für uns Musiker war es amüsant die Gäste zu beobachten, denn auf Grund der Mimik und Gestik wurde für uns schnell klar, wer wann geboren worden war.
Selbstverständlich hatten wir für unsere zwei Jubilarinnen die beiden Jahrgänger-Songs im Gepäck: "Io che non vivo senza te" aus dem Jahre 1965 und Volare, Jahrgang 1958.
Wer in den 50er/60er Jahren geboren war, weiss betreffend Italienreisen so manches zu berichten. So erzählte Pietro den Gästen, wie es damals war, als man mit Sack und Pack vom Zürcher Unterland mit dem VW Käfer via Axenstrasse über den St. Gotthard die Leventina hinunter über den Zoll in Chiasso endlich nach Italien gelangte, was man mit 100 Lire ergattern konnte, und welch' wichtige Aufgabe ein Benzinaio damals hatte.
Pietro schwärmte von der jährlichen Vorfreude, die man damals verspürte, dasselbe Mädchen bzw. denselben Jungen am selben Stand, am selben Meer wieder zu treffen und erinnerte sich an die unzähligen tränenreichen Abschiede nach drei Wochen Sand und Meer...
Wie chatten in den 60er Jahren funktionierte und was damals eine "End zu End" Verschlüsselung bedeutete, verriet Pietro den Gästen selbstverständlich auch.
Seine unterhaltsame Anekdote untermalten wir anschliessend mit dem passenden Song "Stessa spiaggia, stesso mare", gefolgt von einigen Ohrwürmern, bevor wir zum Finale ansetzten.

Am Ende dieses nostalgischen Bades waren so ziemlich alle Gäste auf dem Parkett und tanzten um die Wette. Und auch dieses Mal wurden wir um Zugaben gebeten, was uns bestätigte, dass unser Spettacolo offensichtlich gefallen hat.